Wahrlich, die Berge und Hügel südlich von Brilon regen die Fantasie an. Beim Gang über den schmalen Felsgrat der Ginsterköpfe, wo knorrige Bäume ächzend knarren, hohes Gras sich im Wind neigt, wilde Lupinen und Fingerhüte ein unwirklich-schönes Farbenspiel zeigen, da glaubt man auch gerne an Mystisches und Übernatürliches. Seinen Anfang hat der Briloner Kammweg, wie auch der Rothaarsteig, am Marktplatz in Brilon. Schöne Fachwerkhäuser im westfälischen Stil, das Rathaus mit seiner barocken Fassade und der gotisch-wuchtige Turm der Propsteikirche St. Petrus und Andreas bilden den Rahmen für die ersten Kilometer stadtauswärts. Die Möhnequelle wird gemeinsam mit dem „Weg der Sinne“ passiert, eine erste Welle des sauerländischen Hügelmeeres gemeistert und zur Hiebammenhütte abgestiegen.
Spätestens hier kehrt Ruhe ein. Kurz darauf ist Borbergs Kirchhof erreicht. Auf der weiten Lichtung inmitten einsamer Buchenhochwälder bilden die frühmittelalterliche Ringwallanlage, die Ruinen der einstigen Kirche und die Kapelle am Rand des Felsplateaus ein seltsam anmutendes Ensemble.